Der Bericht “Schwarze Flaggen 2006. Kein einziger weiterer Ziegelstein” ausgearbeitet von Ecologistas en Acción, weist auf die am schwersten betroffenen Orte an der spanischen Küste hin. Die gewaltige und unkontrollierte Besiedelung, der ausufernde Bau von Sporthäfen und die unzureichende Behandlung von Abwässern sind die Hauptprobleme.

Ecologistas en Acción klagt in einem detaillierten Bericht den fortgeschrittenen Grad von Schäden an unseren Küsten an. Die Symptome, an denen die Küstengebiete leiden, Schädigung der Ökosysteme der Küsten und ihrer Ressourcen, Eutrophierung der Gewässer, Identitätsverlust der Küstenorte, Verschandelung der Landschaft etc. spiegeln eine Reihe von Schäden wider, die in dem Bericht durch schwarze Flaggen und schwarze Punkte gekennzeichnet werden. Schwarze Flaggen zeigen die gravierendsten Auswirkungen auf (schwer umweltschädigende Abwassereinleitungen, Schädigungen durch Besiedelung, problematische Baumaßnahmen im Küstenbereich, die das Ökosystem der Küste belasten), während Schwarze Punkte sich auf Auswirkungen beziehen, die wenngleich sie auch signifikant sind, von weniger schwerwiegender Bedeutung sind (Abwassereinlässe, Rodungen… ).

Der Bericht “Schwarze Flaggen 2006. Kein einziger weiterer Ziegelstein” zeigt bis zu 271 schwarze Flaggen und 298 schwarze Punkte auf. Dabei fallen besonders die mit Städtebau in Zusammenhang stehenden Unregelmäßigkeiten auf (Spekulation, Änderunge der Einstufung von Grund, Bau von Anlagen für touristische Nutzung, Bau neuer Wohnanlagen, …). Besonders auffallend ist die Tatsache, dass 221 der herausgestellten Schädigungen sich in Naturschutzgebieten (ENP) befinden. Wenngleich es auch scheint, dass es sich hier um eine Situation handelt, die allgemein im gesamten Küstenbereich Spaniens anzutreffen ist, so steht doch an der Spitze der Süden der Halbinsel mit 99 Schäden an EPN, dicht gefolgt von der Levante mit 70 Fällen.

Ein weiterer fundamentaler Faktor in der Veränderung unserer Küsten ist der ausufernde Bau von neuen Hafenanlagen – in dem Bericht ist die Rede von 58 – deren Molen ebenfalls den Erosionsprozess verstärken.

Die 157 Punkte, die auf umweltverschmutzende Abwassereinlässe hinweisen, vollenden das desolate Bild. Es ist zur Normalität geworden, dass Kläranlagen der Touristenorte nicht ausreichend Kapazität besitzen, um dem Bevölkerungsansturm in den Sommermonaten standzuhalten.

Vor dieser Situation handeln die Behörden nicht schlagkräftig, und ihre unzureichenden Maßnahmen sind nicht dazu geeignet, diesen zerstörerischen Prozess aufzuhalten. Angesichts dieser extremen Situation, in der wir uns befinden, ist Ecologistas en Acción der Auffassung, dass hier nurnoch drastische Maßnahmen helfen. Ein Moratorium für Städtebau an den Küsten und ein Moratorium für neue Sporthäfen sind hier notwendig. Gleichermaßen muß sich ernsthaft dem Abwasserproblem gestellt werden, mit ausreichenden Investitionen, die eine richtige Reinigung der Gewässer gewährleisten.

Der vollständige Bericht zum Herunterladen (Spanisch):
https://www.ecologistasenaccion.org/wp-content/uploads/adjuntos-spip/pdf/banderas_negras_2006.pdf

Anweisung (Deustch):
https://www.ecologistasenaccion.org/article.php3?id_article=5543